Monday, May 26, 2014

Kapitel 5: In 11 Tagen nach Cairns: Zwischenstop im Paradies

Schweren Herzens hab ich mich dann doch von Byron Bay los gerissen. Da das ganze etwas länger als gewollt gedauert hat bin ich am ersten Tag nur bis nach Noosa gekommen. Dort hab ich dann, weil ich zum einen so viel Schiss hatte, auf nem Free Spot zu pennen und zum anderen erfolgreich im dunkeln auf der falschen Straßenseite gefahren bin – In Deutschland wär‘s ja die richtige gewesen… , mir für 30$ ne Nacht auf nem Campingplatz gegönnt. Notgedrungen. Blöd auch wenn man Schiss hat. Naja…Und am nächsten Tag noch kurz die Stadt angeschaut, denn es hat schon wieder geregnet. Wen wunderts mitlerweile… Deswegen hatte ich auch nur wenig lust länger da zu bleiben und bin dann weiter nach Hervey Bay. Dort hab ich tatsächlich nen recht günstigen Campingplatz gefunden. Auch direkt am Wasser und Hafen. Und mit ner Opossum – Familie in der Campküche. Am nächsten Tag bin ich dann spotnan mit meinem Auto nach fraser Island übergesetzt. Fraser Island ist eine Insel – Naturschutzpark – was auch immer mit den angeblich letzten reinen Dingos (gibt ja auch nix anderes womit sie sich vermehren können) und nem fetten Strand an dem man wenn man denn hat mit seine 4WD lang fahren kann. Ich hab. Und ich kann Aber zuerst einmal musste ich von der Fähranlegestelle auf die andere Seite der Insel kommen,da wo der Strand ist, auf dem man fahren darf. Der Plan war da rüber zu fahren und dann auf nem Campingplatz einzuchecken. Es war defintiv ein abenteuer. Zum ersten mal im Leben 4WD fahren, über einen Sandinsel. Das heisst aber nicht, dass das nur flacher Sand war wie an der Ostsee oder so – nee, zwischen beiden Stränden gabs n netten Urwald oder wie auch immer man das nennen mag. Und es ging auf und ab. Und es hat schon wieder geregnet. Also erstmal die hälfte der Lust aus den Reifen lassen, die Vorderreifen auf 4WD umstellen und los geht’s. Den Anfang machete gleich mal ein nettes steiles gefälle. Mit 20km/h im durchschnitt, Avril Lavine, Midnight Oil und den Scorpions als reisebegleiter hab ich mich also auf den Weg durch die Insel gemacht. Nach 2 Stunden bin ich auch endlich auf der anderen Seite angekommen. Leider zu spät für den Campingplatz. Nicht das der nicht mehr aufgehabt hätte – nee, das schon nur leider hat mir die Flut nen Strich durch die rechnung gemacht. Denn da war plötzlich n fast Knietiefer wassergraben, durch den ich dann doch nicht getraut hab zu fahren. Denn zum einen wusste ich nicht, ob es irgendwo noch tiefer werden würde und mein 4WD ist eher einer von den kleineren… Und irgendwie fand ich die Option mit nem Fest sitzenden Auto irgendwo im Niemandsland auf die Flut zu warten, bei der ich nicht weiß, wie hoch sie wird nicht so prickelnd. Leider war es auch schon zu spät um zu dem anderen Campingplatz in der anderen Richtung zu fahren und alle Free Spots dazwischen waren gesperrt. Also blieb mir nach nem verzweifelten Heulanfall nichts anderes übrig, als mir n 4 Bett – Bungalow im nächsten Resort für 140$ zu mieten. Immerhin hatte ich 4 Betten zur Auswahl und nach über drei Wochen im Auto pennen war so n Bett auch mal so richtig toll. Und ne dusche ganz für mich alleine, die auch noch sauber war. Zur Belohnung, Beruhigung oder was auch immer und weil der Weg zum Klo nicht ne halbe Tagesreise bedeutete hab ich mir meine letzte Flasche Wein aus Byron Bay gegönnt. Man sollte eben immer das beste aus den Situationen machen. Zu guter Letzt oder besser viel zu früh bin ich dann noch zum Sonnenaufgang aufgestanden, hab ein paar Bilder geschossen und mich dann noch mal für 2 Stunden schlafen gelegt. Danach hab ich die Dusche für ne halbe Stunde ausgiebig ausgekostet um dann exakt um 10 auszuchecken – man will ja auch nichts verschenken von bei so ner teuren Unterkunft;-) Und dann hab ich endlich das gemacht, weswegen ich da hin bin. Endlich mit 80km/h direkt am Wasser und zum Teil auch durch den Pazifischen Ozean Fahren. Einfach unglaublich. Schön. Freiheit in all Ihrer Perfektion – irgendwie. Definitiv unbeschreiblich. Und zu guter Letzt hab ich tatsächlich noch nen Dingo am Strand getroffen. Allerdings hatte ich zu viel Schiss auszusteigen, deswegen gab‘s nur n Foto durch die Fensterscheibe im Auto Dann wollt ich zurück aufs Festland. Leider war mein eigentlich Ausgewählter Weg wegen der Regenfälle am Vortag gesperrt (Und ja, ich bin da kurz vorher noch lang gefahren – ein bisschen Lob und Anerkennung bitte. Spaß hatte ich alleine), also musste ich den längeren Weg nehmen. Aber auch schön. Noch was neues gesehen. Leider auch noch kurz verfahren. Und vor allem n komisches Geräusch am Auto festgestellt. Und zweimal nen fetten Ast aus‘m Unterboden rausbasteln müssen. Aber so ist das halt mit nem 4WD in the middle of Nowhere. Spass ist, was Ihr draus macht. Die Fähre hab ich zum Glück trotzdem noch geschafft. Und Sogar noch mein reifen wieder aufzupumpen und mein Auto vom Salz und Sand größtenteils zu befreien. Und dann ging‘s mit der Fähre mitten in den Sonnenuntergang. Wieder auf’m Festland angekommen hab ich es zum Glück noch kurz vor Schließung auf meinen schon bekannten Campingplatz in Hervey Bay geschafft. Durfte sogar erst am nächsten Tag bezahlen. Fazit des Tages: Auto wieder irgendwie kaputt, viel zu viel Geld für ne Übernachtung ausgegeben aber definitiv an einem der schönsten Flecke der Erde gewesen. Und morgen ist ein neuer Tag Genau. Also erstmal Anna und Mario anrufen und von dem Geräusch berichten. Deren Tipps zufolge selbst Rad abbasteln. Geht nur leider nicht, hab kein passendes Werkzeug. Also doch in die Werkstatt. Die sind immerhin ganz nett da. Und beim Auschecken auf’m Campingplatz musste ich noch nicht mal was zahlen, der typ meinte ich hätt ja nicht viel gebraucht…das ist doch mal nett… In der Zwischenzeit noch n paar Whoofingstellen anrufen und tatsächlich eine Gefunden. Und der will sogar gleich mein Auto mit reparieren. Das klingt doch super dacht ich mir und hab mich ins Auto gesetzt und mich auf den Weg ins drei Stunden entfernte Mondure gemacht. Unterwegs den krassesten Sonnenuntergang und Regenbogen gleichzeitig gesehen – leider haben sie nicht zusammen aufs Foto gepasst weil sie sich sozusagen gegenüber standen. Aber das war mal definitiv der absolute Hammer – dieser Sonnenuntergang in den Gewitterwolken. Krasser Scheiß – hoffe diesmal klappt es mit den Fotos hoch laden, das kann ich euch nicht vorenthalten Und auch noch meine ersten wirklich wild lebenden Kängurus gesehen, die mir vorm Auto über die Straße gehüpft sind. Das war schon echt toll. Allerdings die Ankunft bei dem Farmer dann nicht mehr so. Er hat kaum mit mir gesprochen, hat mich dann mit einer Mitarbeiterin zusammen in die Küche geschickt, danach hat er gefragt ob ich nicht duschen will – ich meinte Nee, hab heut schon geduscht, dusche Morgen, worauf hin er meinte, dass ich duschen müsse – es sein eine Regel in diesem Haus. In dem Moment hab ich mich dafür entschieden, definitiv nicht da zu bleiben. Leider war es schon stockdunkel, so dass ich doch noch die Nacht bleiben wollte, denn die Kängurus hüpfen einem im dunkeln auch einfach mal in die Seite vom Auto. Aber besonders gut hab ich mich nicht gefühlt. Aber das andere Mädel war ja zum Glück auch noch da. Beim Abendbrot hat er mich dann auch weiter völlig ignoriert und mir dann gesagt, dass ich nicht bleiben kann, weil ich kein ernsthafter Arbeiter sei….äh is klar auch. Er ja aber ganz bestimmt, vor allem nach der Duschaktion. Das lässt Ihn in meinen Augen unglaublich seriös erscheinen. Auch die bestimmt 10 Bier die er im laufe von nur 3 oder 4 Stunden getrunken hat. Naja ich wollt ja eh gehen, von daher hatt‘s mich nicht gestört. Im Gegenteil. Aber ich durfte dich Nacht noch da bleiben – wobei es eine der kürzesten Nächte meines Lebens war. Hab nix ausgepackt. Mich nicht ausgezogen. Den Rucksack vor die Tür gelegt und für alle fälle mit‘m Messer im Bett geschlafen. Der Typ war mir definitiv zu skurril. Am nächsten Morgen bin ich um fünf Aufgestanden, hab noch kurz mit Victoria gequatscht und bin dann ganz schnell einfach wieder zurück nach Hervey Bay gefahren. 500km für umsonst gefahren, eine Tankfüllung Ärmer aber definitiv um einige Erfahrungen Reicher bin ich dann gleich in die Werkstatt gefahren, die mein Auto auch noch am gleichen Tag reparieren konnten. Dann doch noch ne Nacht zurück auf den Campingplatz – war schon zu spät zum weiter fahren. Tja und da man mit Ehrlichkeit doch nicht immer weiter kommt, durfte ich meine von dem anderen Rezeptionist geschenkt bekommene Nacht doch noch zahlen. Es muss auch mal so richtig beschissene Tage geben, wa? Am nächsten Tag bin ich dann einfach nur weiter gefahren, wollte so schnell wie möglich weg aus der Gegend. Mein Ziel: Airlie Beach. Mit nem Stopp in Rockhampton. Aber nur eine Nacht. Da war der komischste Campingplatz auf dem ich je war – da kostete sogar der Wasserkocher 20ct…. Also dann lieber gleich durchfahren bis Airlie Beach. War ja zum Glück auch nicht mehr so lange Und da ich dort die Whitsundays und das Great Barrier Reef vor der Tür hatte, dacht ich mir, ich buch gleich mal 3 Nächte und ne Tour zu den Whitsundays. Aber erstmal nen Tag Pause. Schön gemütlich das nette kleiner Örtchen anschauen und wie könnte es anders sein – den Regen genießen Ja, wenn man eh nix dagegen tun kann sollte man einfach anfangen auch den Regen toll zu finden. Und vor allem darauf zu hoffen, dass am Samstag der Tag meiner Whitsundays Tour mehr Sonne scheint. Also hab ich den Tag mit durch das Örtchen schlendern und Sonne und Regen im Wechsel genießen und dann noch bei der Vogelfütterung auf dem Campingplatz selbst Papageien auf dem Arm halten verbracht. Und war sogar noch an den Cedar Falls, einen echt kleinen schönen Wasserfall. :-) Alles in allem ein netter Tag. Ach so und Computer aufladen in der Campküche. Solche Dinge muss man hier definitiv alle planen.:-) Am nächsten Tag ging es dann also los. Zusammen mit einem deutschen Ehepaar aus Hamburg wurden wir vom Campingplatz abgeholt und mit Wetsuit bestückt auf die Rafting Boote verteilt. Das Wetter war sonnig aber sehr windig, weswegen es sehr viele Wellen gab aber nicht so viel beim schnorcheln zu sehen. Leider. Aber trotzdem: Ich war dann schon mal am Great Barrier Reef schnorcheln.:-) Dann ging‘s weiter zu nem Aussichtspunkt auf den Whitehaven Beach – und ja, dieses Stückchen Erde kommt dem Paradies tatsächlich sehr, sehr nah Einfach unbeschreiblich schön. Nach dem Blick von oben gab‘s auch noch das tatsächliche betreten des weißen Sandstrandes und lunch. Zum ersten mal Muscheln gegessen – Cam, der eine Tourguide meinte man würde den Ozean schmecken, ich dachte mir eher so, dass ich nur die Cocktailsoße schmecke. Was soll‘s. Danach ging es wieder zurück nach Airlie Beach mit einer rasanten Fahrt bei der keiner trocken geblieben ist…. Das wichtigste bei diesem Bild ist, das auch endlich mal die nass wurden, die vorne saßen und nicht nur wir, die hinten saßen:-) Das hat doch tatsächlich jeden gefreut;-) Obwohl wir hinten trotzdem nass wurden. Aber das waren wir ja eh schon. ICh glaub allerdings am meisten Spass hatte der Tourguide...: Also klitschnass und mittlerweile doch etwas frierend zurück auf’m Campingplatz und erstmal Wäsche gewaschen und sehr lange, sehr heiß geduscht Und verdammt gut geschlafen. Am nächsten Morgen gings dann im schönsten Regen nach Cairns….:-)

1 comment:

Stephan J. said...

Wow, du erlebst traumhafte Dinge, da werdsch ganz neiditsch :b
Geile Bilder Kamü!!!!!!!!!!
*heartyhug*